Wien: Südamerika-Park

Posted by Jola
Eingang zum Südamerika-Haus, 15. Juni 2010

Eingang zum Südamerika-Haus, 15. Juni 2010

Updated 08.12.2011! Nach zwei-jähriger Bauzeit wurde am 10. Juni 2010 die neue Südamerika-Anlage, genannt Südamerika-Park, eröffnet. Auf insgesamt 3.500 m² tummeln sich Ameisenbären, Capybaras, Nandus, Seriemas, Tapire und Vicunjas, auf der Rückseite des Südamerika-Hauses außerdem etliche Präriehunde.

Vikunjas, Tapire und Capybara (re vorne) friedlich vereint in der Außenanlage, 4. Juli 2010

Vikunjas, Tapire und Capybara (re vorne) friedlich vereint in der Außenanlage am Fuße des Hügels beim Südamerika-Haus, 4. Juli 2010

Südamerika-Park

Der Südamerika-Park beginnt beim Jaguar-Gehege und erstreckt sich bis zum Vogelbrunnenplatz beim Regenwaldhaus. Auf der einen Längsseite der Außenanlage befinden sich Polarium und Mähnenrobben sowie die Eisbären-Anlage, auf der anderen Seite der Heimtierpark und der Kinderspielplatz. Auf der Jaguar-Seite sind der Teich und das kleine Haus mit der Besucherterrasse, am anderen Ende das Südamerika-Haus.

Vikunjas und Nandus vor dem kleinen Haus mit der Besucherterrasse, 10. Juni 2010

Vikunjas und Nandus vor dem kleinen Haus mit der Besucherterrasse auf dem Dach, 10. Juni 2010

Das kleine Haus ist für Besucher nicht zugänglich. Auf dem Dach gibt es aber eine große Aussichtsterrasse, von dem aus man einen guten Ausblick sowohl auf die Südamerika-Anlage als auch auf den Pool der Mähnenrobben hat. Blick auf die Terrasse während der Bauphase:

Die Terrasse auf dem kleinen Haus während der Bauarbeiten, 18. März 2010

Die Terrasse auf dem kleinen Haus während der Bauarbeiten, 18. März 2010

Vikunjas und Nandus vor dem kleinen Haus:

Vikunjas und Nandus vor dem kleinen Haus, 13. Juni 2010

Vikunjas und Nandus vor dem kleinen Haus, 13. Juni 2010

Am anderen Ende der Außenanlage (Richtung Pelikanteich, Nashorn-Park) befindet sich das Südamerika-Haus mit den Bereichen für Capybaras, Tapire und Ameisenbären:

Südamerika-Haus während der Bauphase, 12. Februar 2010

Südamerika-Haus während der Bauphase, 12. Februar 2010

Südamerika-Haus mit dem begrünten Dach, 15. Juni 2010

Südamerika-Haus mit dem begrünten Dach, 15. Juni 2010

Blick auf das Südamerika-Haus mit dem Bereich der Präriehunde vom Vogelbrunnenplatz aus:

Südamerika-Haus während der Bauphase, 2. Jänner 2010

Südamerika-Haus während der Bauphase, 2. Jänner 2010

Blick auf den Vogelbrunnenplatz, im Hintergrund das Südamerika_haus mit dem Eingang und dem Bereich der Präriehunde, 10. Juni 2010

Blick auf den neu gestalteten Vogelbrunnenplatz, im Hintergrund das Südamerika-Haus mit dem Eingang und dem Bereich der Präriehunde, linker Hand befindet sich das Regenwaldhaus, im Vordergrund und rechts die Holz-Objekte für Kinder, 10. Juni 2010

Auf dem Vogelbrunnenplatz befinden sich zahlreiche geschnitzte Holz-Objekte. Diese sind vor allem als Spielmöglichkeit für kleinere Kinder und als Sitzgelegenheit gedacht. So kann man etwa im Stelzenwald auf den senkrechten Stangen in Bodennähe von Stange zu Stange klettern, durch den Kriechtunnel durch- und auf der Riesenechse herumkraxeln, auf den Baumstämmen balancieren oder auf den lebensgroß und naturalistisch geschnitzten Pelikanen sitzen.

Riesenechse, 28. Juli 2010

Riesenechse, 28. Juli 2010

Die Vögel auf dem Stelzenwald (Kormoran, Mandarinente und Möwe in Lebensgröße) verweisen auf die Bewohner des Pelikanteiches.

Kormoran, Mandarinente und Möwe, 10. Juni 2010

Stelzenwald mit geschnitzten Figuren (Kormoran, Mandarinente und Möwe), 10. Juni 2010

Ein weiteres, ganz besonderes Objekt vor dem Südamerika-Haus hat an sich nichts mit der neuen Anlage zu tun. Es stammt noch aus der Zeit, als sich die alte Bison-Anlage an der Stelle der heutigen Südamerika-Anlage befand. Der 12 Meter hohe Totempfahl wurde von Alver Tait vom Stamm der Nisga’a in British Columbia geschnitzt; ein Geschenk der Regierung von Kanada an den Tiergarten Schönbrunn anläßlich der 250-Jahr-Feier im Jahr 2002. Alver Tait nannte sein Werk Nisga’a Hli Luu-gadin‘ K’aliiaksim Lisims („Nisga’a, Volk vom Nass Fluss“):

Indianischer Totempfahl, 12 Meter hoch, geschnitzt von Alver Tait vom Stamm der Nisga'a in British Columbia (Foto: 10. Juni 2010)

Indianischer Totempfahl, 12 Meter hoch, geschnitzt von Alver Tait vom Stamm der Nisga'a in British Columbia (Foto: 10. Juni 2010)

Außenanlage

Die Außenanlage ist eine hügelige Landschaft mit Wasserläufen und einem kleinen Teich mit einer Besucherplattform.

Blick auf den Teich während der Bauphase, 9. April 2010

Blick auf den Teich während der Bauphase, 9. April 2010

Blick auf den Teich der Südamerika-Anlage vond er Besucherplattform aus, 8. Juni 2010

Blick auf den Teich der Südamerika-Anlage von der Besucherplattform aus, 8. Juni 2010

Vikunjas beim Teich re hinten das kleine Gebäude mit der Besucherterrasse, 26. Juni 2010

Vikunjas beim Teich, rechts hinten das kleine Gebäude mit der Besucherterrasse, 26. Juni 2010

In der Höhe des Kinderspielplatzes kann man die Tiere beim Baden, Schwimmen und Tauchen auch unter Wasser beobachten.

Hier kann man die Tiere auch Unterwasser beobachten, 10. Juni 2010

Hier kann man die Tiere auch beim Tauchen beobachten, 10. Juni 2010

Hier ist Ameisenbärin Ilse gerade im mittleren Teil der Außenanlage unterwegs; nach rechts geht es Richtung Teich und kleines Haus, links ist der Hügel, hinter dem sich das Südamerika-Haus befindet:

Ilse möchte schwimmen gehen, 27. Juni 2010

Ilse möchte schwimmen gehen, 27. Juni 2010

Vor dem Südamerika-Haus wurde ein Hügel errichtet, auf dem besonders die Vikunjas gerne grasen und diese auch als Aussichtswarte verwenden:

Der Hügel während der Bauphase, 9. April 2010

Der Hügel während der Bauphase, 9. April 2010

Capybara (vorne) und Vikunjas auf dem Hügel, 26. Juni 2010

Capybara (vorne) und Vikunjas auf dem Hügel, 26. Juni 2010

Innenanlage (Südamerika-Haus)

Das Südamerika-Haus, das auch für BesucherInnen begehbar ist, liegt Richtung Pelikan-Teich in der Höhe des Regenwaldhauses. Hier sind die Capybaras, Tapire und Ameisenbären untergebracht.

Im Südamerika-Haus, links die Glasfront zu den Ameisenbären, Tapiren und Capybaras, rechts hinter der Wand die Zugänge zu den Beobachtungskuppeln, 10. Juni 2010

Im Südamerika-Haus: links die Glasfront zu den Ameisenbären, Tapiren und Capybaras, rechts hinter der Wand die Zugänge zu den Beobachtungskuppeln, 10. Juni 2010

Der künstliche Termitenhügel bei den Ameisenbären ist eine interessante Sache:

Künstlicher Termitenhügel im Südamerika-Haus, 10. Juni 2010

Künstlicher Termitenhügel im Südamerika-Haus, 10. Juni 2010

Wenn man Glück hat, erwischt man eine der Ameisenbären dabei, wie sie mit ihrer langen Zunge den Futterbrei wie aus einem Termitenhügel heraus holt.

Emilia hilft instinktiv mit der Pfote nach, 1. Juli 2010

Hinter der Wand befindet sich der Futterbrei, Emilia hilft instinktiv mit der Pfote nach, 1. Juli 2010

Mit der bis zu 55cm langen Zunge wird der Futterbrei wie Termiten aus dem Hügel geschleckt, Emilia, 1. Juli 2010

Mit der bis zu 55cm langen Zunge wird der Futterbrei wie Termiten aus dem Hügel geschleckt, Emilia, 1. Juli 2010

Futterbrei aus dem Termitenhügel schlecken kann ganz schön anstrengend sein, hier ist Emilia mit vollem Baucherl an Ort und Stelle eingeschlafen:

Nach dem Essen sollst Du ruhen ...! Emilia, 2. Juli 2010

Emilia: Nach dem Essen sollst Du ruhen ...! Links neben Emilias Schwanz sind die Löcher für die Futtersuche im Termitenhügel gut erkennbar. 2. Juli 2010

Auf der Rückseite des Hauses leben die Präriehunde. Vom Haus aus sind zwei Beobachtungskuppeln, eine für Kinder und eine für Erwachsene, zugänglich:

Zugang zur Beobachtungskuppel, 2. Juli 2010

Zugang zur Beobachtungskuppel, 2. Juli 2010

Zudem sind einige Röhren des unterirdischen Systems der Präriehunde mit Futter- und Schlafstellen durch kleine Fenster einsehbar. Hier ein Präriehund beim Fressen, aufgenommen durch eines der Beobachtungsfenster im Haus am 10. Juli 2010:

Rückseite des Hauses mit dem Bereich der Präriehunde:

RÜckseite des Südamerika-Hauses mit der Präriehunde-Anlage, 10. Juni 2010

Rückseite des Südamerika-Hauses mit der Präriehunde-Anlage, 10. Juni 2010

Bewohner

Ameisenbären (Myrmecophaga tridactyla)

Die beiden Großen Ameisenbär-Damen sind Ilse (siehe –> Ilse), geboren 1995 in Dortmund, seit 1997 in Wien, und Emilia, geboren am 6. Juli 2009 in Dortmund. Emilia lebt seit Ende Mai 2010 in Wien (siehe –> Emilia). Das Männchen Silva, geboren im Dezember 2007 in Colchester, kam am 8. Oktober 2010 nach Wien (siehe –> Silva).

Am 27. November 2011 brachte Emilia einen kleinen Ameisenbär-Buben zur Welt. Der Kleine erhielt den Namen Hombrecito:

Emilias Bärchen, zehn Tage alt, 7. Dezember 2011

Emilias Bärchen, zehn Tage alt, 7. Dezember 2011

Ilse und Emilia, 22. Juni 2010

Ilse und Emilia, 22. Juni 2010

Ilse, 22. Juni 2010

Ilse, 22. Juni 2010

Ilse und Emilia wenige Tage nach ihrem Einzug in das neue Haus:

Ameisenbären lieben Wasser! Ilse geht schon fleißig in den Teich schwimmen, Emilia vergnügt sich lieber im Wasserbecken des Ameisenbären-Bereiches:

Emilia im Mini-Pool, 26. Juni 2010

Emilia im Mini-Pool, 26. Juni 2010

Da hat Emilia riesen Spaß! 26. Juini 2010

Da hat Emilia riesen Spaß! 26. Juini 2010

Silva (li) und Emilia (re), 13. Oktober 2010

Silva (li) und Emilia (re), 13. Oktober 2010

Ilse, Emilia und Silva friedlich vereint beim Futterschüsserl, 24. Oktober 2010

Ilse, Emilia und Silva friedlich vereint beim Futterschüsserl, 24. Oktober 2010

Kommen die Tapire auf Besuch, so ist das für Emilia eine besonders aufregende Sache. Ihre Haare stehen dann regelrecht zu Berge.

Kommt ein Tapir zu Besuch, bekommt Emilia eine Irokesen-Frisur (siehe Pfeile), 4. Juli 2010

Kommt ein Tapir zu Besuch, bekommt Emilia eine Irokesen-Frisur (siehe Pfeile), 4. Juli 2010

Das ist ganz schön aufregend für Emilia, 4. Juli 2010

Das ist ganz schön aufregend für Emilia, 4. Juli 2010

Die Tapire fühlen sich bei den Ameisenbären sehr wohl, besonders das Futter bei den Nachbarinnen hat es den Tapirbuben angetan (siehe auch –> Die Kirschen in Nachbars Garten)! Die kleine Emilia schläft hier schon, Ilse sucht noch nach Leckereien, die Tapirbuben verputzen genüßlich die Restln des Breies, den die Ameisenbär-Damen übrig gelassen haben:

Emilia, Ilse und die Tapirbuben, 28. Juli 2010

Emilia, Ilse und die Tapirbuben, 28. Juli 2010

Und hier sind Ilse und Tibor nach dem Fressen gleich eingeschlafen:

Mit vollen Bäuchen eingeschlafen, Ilse (vorne) und Tibor (hinten), 28. Juli 2010

Mit vollen Bäuchen eingeschlafen, Ilse (vorne) und Tibor (hinten), 28. Juli 2010

Capybaras (Hydrochaeris hydrochaeris)

Die Capybaras oder Wasserschweine sind die größten Nagetiere der Welt. Sie können ein Gewicht von bis rund 50 kg erreichen. Die beiden erwachsenen Tiere, ein Männchen und ein Weibchen, leben schon seit einigen Jahren in Wien. Die Jungtiere, zwei Weibchen, kommen aus dem Zoo Salzburg. Sie wurden im August 2009 geboren und sind im Mai bzw. Juli 2010 nach Wien übersiedelt.

Capybara oder Wasserschwein, 20. Juni 2010

Capybara oder Wasserschwein, 20. Juni 2010

Die beiden Jungtiere, 22. Juni 2010

Zwei der Jungtiere, 10 Monate alt, 22. Juni 2010

So kann man die Hitze locker ertragen! Capybara im Teich, 2. Juli 2010

So kann man die Hitze locker ertragen! Capybara im Teich, 2. Juli 2010

Die beiden großen Capybaras beim Schwimmen, 13. Juni 2010

Capybaras beim Schwimmen, 13. Juni 2010

Die drei Wasserschwein-Jungtiere in der Außenanlage (der rasierte RÜcken ist die Folge einer Meinungsverschiedenheit mit einem Ameisenbären), 11. Juli 2010

Die drei Wasserschwein-Jungtiere in der Außenanlage (der rasierte Rücken beim vorderen Tier ist die Folge einer "Meinungsverschiedenheit" mit einem Ameisenbären), 11. Juli 2010

Eines der beiden erwachsenen Tiere und die Salzburger Capybara-Jungtiere in der Innenanlage am 28. Juli 2010. Tja, Erwachsene mögen es nicht gerne, wenn man sie aufweckt:

Flachlandtapire (Tapirus terrestris)

Die beiden Tapirbuben stammen aus dem Tierpark Szeged in Ungarn. Beide kamen Ende Mai nach Wien. Der ältere ist Tibor, geboren am 14. April 2008, das fünfte Baby von Mama Jenny und Papa Sámos. Seinen Namen bekam er vom Namenspatron an seinem Geburtstag. Übersprünglich hätte Tibor alleine in einen russichen Zoo übersiedeln sollen. Er hatte aber Glück und durfte mit seinem kleinen Bruder nach Wien. Der Kleine heißt Dezsö, geboren am 24. Mai 2009. Sein Namesnpatron ist ein ungarischer Schriftsteller.

Tibor und Dezsö vor dem Haus, 20. Juni 2010

Die Tapirbrüder Dezsö (li) und Tibor (re) vor dem Haus, 20. Juni 2010

Die beiden Tapirbuben rund drei Wochen nach der Übersiedlung in Wien:

Für Tibor und Dezsö war die Übersiedlung nach Wien mehr als „nur“ ein Ortswechsel. Sie müssen sich in Wien nicht nur an eine neue Sprache, die neue Umgebung und den neuen Tagesablauf gewöhnen. Ameisenbären, Vikunjas und Nandus, aber auch die Wiener Pfaue, die sich auch in der Südamerika-Anlage wohl fühlen, sind neu für die beiden Buben. Von ihrem alten Zuhause her kennen die beiden als Mitbewohner nur zwei Capybaras und einen tauben Schwan. So verwundert es nicht, dass die beiden gerne die Capybaras nebenan besuchen gehen. Allerdings muss sich Tibor anstrengen, damit er seinen Popo durch den Schuber bei den Wasserschweinen zwängt. Bruder Dezsö paßt gerade noch problemlos durch, viel wachsen sollte er aber nimmer. Update 28. Juli 2010: in der Zwischenzeit ist der Schuber nur mehr bis zur Hälfte oben, so können die Tapire nimmer hinein.

Das Futter und Wasser bei den NAchbarn schmeckt imemr besser! Tibor und Dezsö bei den Capybaras, 27. Juni 2010

Das Futter (und Wasser) bei den Nachbarn schmeckt immer besser! Tibor und Dezsö bei den Capybaras, 27. Juni 2010

Sie bekommen auch öfters Besuch von den Capybaras. Manchmal allerdings wohl ziemlich unerwartet, so ist mal Deszö vor Schreck gegen den Schuber gelaufen – die Schrammen auf seiner Nase sind unübersehbar … so kennt man die beiden Tapirbuben nun problemlos auseinander.

Ein Capybara zu Besuch bei den Tapiren, 29. Juni 2010

Ein Capybara zu Besuch bei den Tapiren, 29. Juni 2010

Auch die Vikunjas kommen gerne zu Tibor und Dezsö auf Besuch:

Hallo Herr Tapir, nett ist es hier bei Euch! 10. Juni 2010

Hallo Herr Tapir, nett ist es hier bei Euch! Das Futter schmeckt ausgezeichnet, ich bediene mich schon mal selbst ..., 10. Juni 2010

Vikunja zu Besuch bei den Tapiren, 10. Juni 2010

Vikunja zu Besuch bei den Tapiren, im Hintergrung Blick auf den Hügel, 10. Juni 2010

Neben Nachbar-Besuchen erkunden die beiden Buben gerne die Außenanlage und wagten sich schon bald auch bis zum Teich am anderen Ende vor:

Tibor und Dezsö beim Teich, 20. Juni 2010

Tibor und Dezsö beim Teich, 20. Juni 2010

Flachlandtapire sind gute Läufer, Schwimmer und Taucher, sie baden und suhlen gerne. Sie riechen und hören sehr gut, sind jedoch kurzsichtig. Der besonders bewegliche Rüssel ist ein empfindliches Tastorgan. Auf den Vorderbeinen besitzen sie vier Zehen, die beim Gehen auseinander gespreitzt werden, um nicht in den Boden einzusinken. Auf den Hinterbeinen haben Flachlandtapire nur drei Zehen.

So sieht de Sohle eines Tapirs aus, 22. Juni 2010

So sieht de Sohle eines Tapirs aus, Vorderfuß mit vier Zehen, 22. Juni 2010

Besonders gerne haben es die Tapire, wenn sie von ihren BetreuerInnen gebürstet und massiert werden:

Gebürstet und gekrault werden ist sooo schön, 20. Juni 2010

Gebürstet und gekrault werden ist sooo schön ..., 20. Juni 2010

... wenn er könnte, würde der Tapirbub sicher schnurren, 4. Juli 2010

... wenn er könnte, würde der Tapirbub sicher schnurren, 4. Juli 2010

Nandus (Rhea americana)

Die beiden Nandus, flugunfähige südamerikanische Laufvögel, waren während der Bauarbeiten in einem Gehege außerhalb des Tiergartens oben beim Tirolerhof untergebracht. In der Südamerika-Anlage müssen sie ihr Reich nun mit zahlreichen anderen Tieren teilen. Sie haben sich aber rasch an die neuen Mitbewohner gewöhnt.

Nandu, 22. Juni 2010

Nandu, 22. Juni 2010

Nandu beim Fressen, 24. Juni 2010

Nandu beim Fressen, 24. Juni 2010

Neugieriger Nandu schaut, was es bei den Tapiren und den Ameisenbären Neues gibt:

Ein Nandu beobachtet, was die Ameisenbären machen, 10. Juli 2010

Ein Nandu beobachtet, was die Ameisenbären machen, 10. Juli 2010

Hallo Tapire, jemand zu Hause? Nandu, 26. Juni 2010

Hallo Tapire, jemand zu Hause? Nandu, 26. Juni 2010

Wenn die Nandus beim Haus sind, müssen die Vikunjas auch gleich kommen und schauen, sie könnten ja etwas verpassen …

Nandu (li) und Vikunja (re) beim Haus, 26. Juni 2010

Nandu (li) und Vikunja (re) beim Haus, 26. Juni 2010

Übrigens, Nandus sind vorbildliche Väter. Die männlichen Tieren richten das Nest her. Nach der Eiablage ziehen die Weibchen weiter, die Männchen brüten alleine und versorgen nach dem Schlüpfen den Nachwuchs während der ersten sechs Monate.

Seriemas (Cariama cristata)

Seriemas sind nach den Nandus die zweitgrößten Vögel Südamerikas. Sie sind schlechte (und eher seltene) Flieger und leben vorwiegend auf dem Boden. Dafür sind sie ausgezeichnete Läufer und erreichen bei Gefahr eine Geschwindigkeit bis zu 70 km/h.

Seriema, 8. Juni 2010

Seriema, 8. Juni 2010

Viel Scheu zeigen sie aber nicht, im Gegenteil, beide sind neugierig und besuchen schon die Ameisenbären in ihrem Zuhause. Sie kennen sich ja schon von der alten Anlage her. In den Wintermonaten bleiben die Seriemas im Haus bei den Ameisenbären.

Die beiden Seriemas zu Besuch bei den Ameisenbären, 18. Juli 2010

Die beiden Seriemas zu Besuch bei den Ameisenbären, 18. Juli 2010

Scheint die Sonne, so legen sich die Seriemas gerne zum Sonnen nieder – sehr zum Entsetzen vieler BesucherInnen, die meinen, die Seriemas wären tot:

Die beiden Seriemas beim "Sonnen", 5. August 2010

Die beiden Seriemas beim "Sonnen", 5. August 2010

Seriemas, 5. August 2010

Seriemas, 5. August 2010

Ist den Seriemas langweilig, gehen sie auch schon mal außerhalb des Südamerika-Parks spazieren:

Wie komm ich da bloß wieder rein? Ein Seriema auf Abwegen, 7. Dezember 2011

Wie komm ich da bloß wieder rein? Ein Seriema auf Abwegen, 7. Dezember 2011

Auch der weiße Pfau muss hin und wieder nachschauen, ob’s was Neues gibt:

Weißer Pfau und ein Seriema bei den Ameisenbären, 28. Juli 2010

Weißer Pfau und Seriema bei den Ameisenbären, 28. Juli 2010

Vikunjas (Vicugna vicugna)

Die vier adulten Vikunjas (oder Vicugnas),  ein Männchen aus Hannover und drei Weibchen aus München, gehören zu den Klein- oder Neuweltkamelen. Ihr natürlicher Lebensraum sind Hochebenen in den Anden bis zu rund 5.500 Meter Seehöhe. Vikunjas wurden bereits von den Inkas wegen ihrer wertvollen Wolle geschätzt. Die Inkas domestizierten diese Tiere jedoch nicht. Sie fingen sie ein, schoren sie und ließen die Vikunjas wieder frei. Seit 1825 ist ein Vikunja Bestandteil des Staatswappens von Peru als Symbol für die Fauna des Landes.

Im Herbst 2011 sind zwei Vikunja-Babys geboren worden:

Die beiden Youngsters auf Entdeckungstour - allerdings innerhalb des Südamerika-Parks! Vikunja-Babys #1 (re), 3 Monate alt, und Baby#2 (li), zehn Tage alt, 8. Dezember 2011

Die beiden Youngsters, Vikunja-Baby #1 (re), 3 Monate alt, und Baby#2 (li), zehn Tage alt, 8. Dezember 2011

Vikunja, 2. Juli 2010

Vikunja, 2. Juli 2010

Vikunja, 22. Juni 2010

Vikunja, 22. Juni 2010

Die Vikunjas haben an sich keinen eigenen Stall. Sie sind sehr friedlich, vertragen sich gut mit den anderen Bewohnern der Südamerika-Anlage und gehen überall hinein, wo sie beim Eingang durch passen. So findet man sie öfters bei den Nandus im kleinen Haus und auch bei den Tapiren, wo sie gerne beim Futter von Tibor und Dezsö mitnaschen.

Schwarzschwanz-Präriehunde (Cynomys ludovicianus)

Die Schwarzschwanz-Präriehunde sind keine Bewohner Südamerikas, ihre Heimat ist Nordamerika. Im Tiergarten Schönbrunn bewohnten sie bis zum Frühjahr 2008 gemeinsam mit den Bisons jenen Teil des Zoos, auf dem sich nun das neue Südamerika-Haus befindet. Hier haben sie jetzt – verstärkt durch einige Tiere aus Herberstein – ein neues Zuhause gefunden, in dem sie sich sichtlich wohl fühlen.

Außenanlage Präriehunde auf der Rückseite des Südamerika-Hauses, 26. Juni 2010

Außenanlage Präriehunde auf der Rückseite des Südamerika-Hauses, 26. Juni 2010

Präriehund, 26. Juni 2010

Präriehund, 26. Juni 2010

Präriehund, 26. Juni 2010

Präriehund, 26. Juni 2010

Präriehund, 2. Juli 2010

Präriehund, 2. Juli 2010

Hier zwei Videos von diesen entzückenden kleinen Kerlchen:

Durch zwei Beobachtungskuppeln (Zugang im Haus) kann man die süßen Tierchen aus unmittelbarer Nähe beobachten.

In der Beoabachtungskuppel sitzen die Präriehunde direkt vor der Nase, 15. Juni 2010

Von der Beobachtungskuppel aus betrachtet sitzen die Präriehunde quasi in Augenhöhe, 15. Juni 2010

Beobachtungskuppel bei den Präriehunden, 15. Juni 2010

Beobachtungskuppel bei den Präriehunden, 15. Juni 2010

Nein, der weiße Pfau gehört nicht zum Südamerika-Park! Er fühlt sich aber sichtlich wohl und kommt oft zu Besuch:

Weißer Pfau bei den Präriehunden, 28. Juli 2010

Weißer Pfau bei den Präriehunden, 28. Juli 2010

Anmerkung: der Südamerika-Park ist eine gelungene, den Standards artgerechter Zootierhaltung entsprechende Anlage, die den Bewohnern Bewegungsfreiheit und natürliche Beschäftigungsmöglichkeiten bietet. Die Landschaftsgestaltung erfolgte mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail. Der langgestreckte Grundriß erlaubt Tieren, die gerne laufen, sich richtig auszutoben. Die Schwimmer und Taucher können sich in den Wasserläufen und im Teich vergnügen. Die Vergesellschaftung von Ameisenbär, Tapir, Capybara, Vikunja und Nandu funktioniert gut und ermöglicht Abwechslung und Action wie in freier Wildbahn.

Die Besucherterrasse auf dem kleinen Haus ist eine gute Idee. Doch ohne Sonnenschutz (wie etwa die Sonnensegel bei den Robben) und ohne jegliche Sitzgelegenheit wird die Terrasse sicher nicht zum längeren Verweilen einladen. Sinn und  Zweck dieser Terrasse geht wohl eher Richtung Mähnenrobben-Fütterung und weniger Richtung Südamerika-Anlage, sie wirkt einfach zu sehr nach Betonwüste.

Die Glaswände im Südamerika-Haus erlauben das Beobachten der Tiere im Innenbereich. Besonders interessant sind etwa der künstliche Termitenhügel, wenn sich die Tiere gegenseitig besuchen gehen, und auch, wenn sie von den BetreuerInnen versorgt werden. Fotografieren ist durch die Spiegelung besonders in Bodennähe nur teilweise bis gar nicht möglich.  Im Haus selber ist es oft  sehr laut, es hallt regelrecht. Vielleicht könnten da einige schalldämmende Elemente an den Wänden Abhilfe schaffen. Auch einige Sitzgelegenheiten wären gut In der Zwischenzeit wurden einige Sitzgelegenheiten an der Infowand gegenüber der Glasfront montiert.

Dass der Vorplatz (Vogelbrunnenplatz) nun zu einem Großteil zubetoniert und nur ein kleines Fleckerl Naturboden mehr zu finden ist, mag für die Reinigung und für die Schnee-/Eisräumung im Winter praktisch sein, trifft aber sicher nicht jedermanns Geschmack. Ich vermisse den Schotterbelag, mit denen vor allem kleinere Kinder große Freude hatten. Dafür gibt es jetzt die Holz-Objekte als Spielmöglichkeit, eine ausgesprochen nette Idee.

Fazit: Der Südamerika-Park ist eine sehenswerte Anlage, die man bei keinem Zoobesuch auslassen sollte. Für BesucherInnen ist die Anlage alles andere als langweilig – wie es in etlichen Medienberichten rüber gekommen ist. Es ist immer etwas los, man muss sich dafür aber Zeit nehmen. Ergänzung 22. August 2010: Täglich um 14:30 Uhr findet im Südamerika-Haus eine kommentierte Fütterung der Ameisenbären und Tapire  statt.

Vielen Dank an den ehem. Kurator Mag. Herwig Pucher und Revierleiter Helmut Ulzer für die Infos!

Stand 8. Dezember 2011

(Fotos & Videos: C. Belik, J. Belik; Anna H., Irene Marsak, Monika Foltyn, mit freundlicher Genehmigung)

3 Kommentare zu „Wien: Südamerika-Park“

  1. Vera Le Bail sagt:

    Ein feiner Bericht über den neuen Südamerika Park! Danke – auch für die schönen und immer bestens kommentierten Bilder und Videos! Liebe Grüße, Vera Le Bail

  2. New South American Area » Vienna Zoo Gallery sagt:

    […] […]

  3. new zoo Vienna areas sagt:

    Hello,zoo visitor friend:

    I would like to know who
    has been the architect´ studio in charge of the
    South America area as well
    as the one who will plan
    the future polar bears
    compound enclosure,please.

    Yours faithfully,

    Francis Jamey

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