Wien: Eisbärenwelt „Franz Josef Land“

Posted by Jola
Überblick EIsbärenwelt

Überblicksplan Eisbärenwelt „Franz Josef Land“, 3. Juli 2014

Am 22. Mai 2014 wurde die Eisbärenwelt „Franz Josef Land“ eröffnet. Die neue Anlage ist zweifelsohne eine gelungene Erlebniswelt für Mensch und Tier. Auf einer Gesamtfläche von 1.980 m² findet man ein interaktives Info-Zentrum für Besucher, genannt „Polardom“, und eine Eisbären-Außenanlage, die – auf gut Wienerisch gesagt – alle Stückerl spielt. Hier nun ein Special über das Zuhause der weißen Bärlis …

Video Lynn und Ranzo in der Außenanlage und beim Tauchen, aufgenommen am 18. Juni 2014 im Tiergarten Schönbrunn:

Polardom

Das Besucher-Info-Zentrum „Polardom“ steht gleichsam als Bindeglied der Tierwelten der Arktis und der Antarktis zwischen der Eisbärenwelt und dem Polarium mit den Felsen- und Königspinguinen. Von außen eher unscheinbar, eröffnet sich den Besuchern drinnen eine absolut faszinierende Kulisse mit zahlreichen Infos und interaktiven Elementen, die nicht nur Kindern großen Spaß bereiten.

Eine barrierefreie Rampe schlängelt sich als wendelförmiger Rundgang bis hinauf in die oberste Ebene. Dieser Rundgang beginnt unten neben den Glasscheiben des Tieftauchbeckens. In den Wänden sind u.a. auch zwei Bullaugen mit animierten Krills (marinen garnelenförmigen Krebstieren) angebracht, die auf Bewegung reagieren. In der mittleren Ebene befindet man sich in Höhe der oberen Ebene der Außenanlage und in Höhe der Wasserfläche des Tieftauchbeckens. Mit etwas Glück kann man von dort aus die Bärlis beim Fressen beobachten und in die Augen von Lynn und Ranzo schauen.

Einige Impressionen aus dem Inneren des Polardoms:

Beim oberen Ausgang des Rundganges gelangt man wieder ins Freie und zu den Aussichtsterrassen. Eine 47 m² große Photovoltaik-Anlage am Dach des Polardoms erzeugt Strom für die Filteranlagen. Die gesamte Technik, Filteranlagen und auch die Innenanlagen der Eisbären sind unterirdisch und für Besucher weder einsehbar, noch begehbar. Die Boxen der Bären befinden sich unter der obersten Ebene der Außenanlage.

Tieftauchbecken mit Fisch-Rohrpost

Ein ganz besonderer Glanzpunkt der Eisbärenwelt ist das fünf Meter tiefe, mit rund 400.000 Liter Salzwasser gefüllte Tauchbecken. In der unteren Eben im Polardom kann man durch das Panzerglas hindurch die Bärlis beim Tauchen nach Futter beobachten. Im Becken ist eine Rohrpost installiert, die Fische kommen bei der Fütterung unten raus. Das Futter wird so am Boden des Beckens serviert, die Bärlis müssen nach den Fischen tauchen.

Besuchertunnel

Der Besuchertunnel verläuft unter der Außenanlage und verbindet den Polardom mit dem linken unteren Eingang neben den Mutter-Kind-Becken:

Besucherterrassen und Außenanlage

Ganz oben beim Ausgang des Polardoms geht es nach links zur kleinen Aussichtsterrasse mit Blick auf das Tauchbecken und die angrenzenden Bereiche der Anlage. Nach rechts bergauf Richtung Regenwaldhaus gelangt man entlang der Eisbärenanlage zur oberen großen Besucherterrasse. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die obere und mittlere Ebene der Anlage und insbesondere auf den Mutter-Kind-Bereich. Und nur von dort oben sieht man auch den Lieblings-Versteck-Platz von Ranzo.

Die Gestaltung der 1.700 m² großen Eisbären-Außenanlage ist einer Tundra-Landschaft nachempfunden, mit Felsen, Geröll, Sand und Grasflächen. Zahlreiche Felsnischen bieten Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten. So können sich die Bären auch aus dem Weg gehen. An einigen Stellen liegt eine Schicht Rindenmulch. Dieser ist ideal, um sich darin zu wälzen. Und auch ideal für die BetreuerInnen, um dort Futter zu verstecken, das die Bärlis suchen müssen.

Insgesamt stehen den Bärlis rund 450 m² Wasserflächen in Süßwasser und Salzwasser-Becken zur Verfügung. Im flacheren mittleren Becken unten gegenüber der Südamerika-Anlage leben sogar Forellen. In den Becken des Mutter-Kind-Bereiches (unten Richtung Regenwaldhaus bzw. neuer Anlange der Nasenbären) kann der Wasserstand abgesenkt und dem Entwicklungsstand der Bären-Babys angepasst werden.

Forellen

Forellen im mittleren Becken im unteren Teil der Außenanlage, 18. Juni 2014

Die gesamte Außenanlage steht derzeit beiden Bären zur Verfügung. Sie können sich auf der gesamten Anlage frei bewegen. Bei Bedarf, wenn es in einigen Jahren mal Nachwuchs geben sollte, oder die Bären aus welchen Gründen auch immer getrennt werden müssen, kann die Anlage mit Hilfe von Zugbrücken in zwei Hälften geteilt werden. Übrigens, aus Sicherheitsgründen sind die Wände und Abtrennungen zu den Besuchern hin mindestens dreieinhalb Meter hoch …

Einige Impressionen von der Außenanlage:

Fotos: Jola Belik und Mag. Cornelia Belik

Tags: , , , , , , ,

3 Kommentare zu „Wien: Eisbärenwelt „Franz Josef Land““

  1. Vera Le Bail sagt:

    Danke für diese schöne Reportage und die tollen Fotos! Wer das Franz Josef Land noch nicht kennt, ist jetzt sicher auf den Geschmack gekommen!

    Und die schon dort waren haben sich über die vielen Informationen und Bilder gefreut – wie ich. Und ich habe auch etwas erfahren, das mir bisher entgangen ist: dass die Krill-Bullaugen auf Bewegung reagieren. Muss ich gleich ausprobieren! Dafür habe ich aber schon oft das Tierstimmen-Spiel gespielt 🙂

  2. Mervi sagt:

    Wow, what a wonderful presentation of the Franz Josef Land! I’m so glad to know ‚my‘ Ranzo is living in such a nice home. 🙂

    Of course, even the other animals have fantastic living conditions here.

    Hugs from Mervi

  3. luise sagt:

    Stimmt Vera, wer das Franz Josef Land nicht kennt …
    Ich stelle fest, daß ich zwar schon sehr viel von den Außenanlagen gesehen und kennengelernt habe, das Innere des Polar-Dome ist aber noch fast komplett unbekannt für mich und es wird Zeit, das zu ändern.

Kommentieren

↑ Nach oben ↑