Wien: Winterzauber
Posted by JolaUpdated! Eine tief verschneite, traumhaft schöne Landschaft mitten in einer Millionenstadt, wo erwachsene Pandas mit einander spielen, Eisbären, Elefanten, Nashörner und Strauße durch den Schnee stapfen, Pelikane im eisigen Wind brüten und ihr Küken versorgen, Katta-, Gibbon-, Kaninchen- und Wasserbüffelkinder durch die Gegend hüpfen, Pinguine sich lauthals unterhalten, (Groß-)Katzen immer Katze bleiben … das ist Wien. Bei diesem Wetter unter der Woche gleich in der Früh oder erst eine Stunde vor Torschluß und man hat den Tiergarten fast für sich alleine …
Pandas
Yang Yang und Long Hui genießen weiterhin die kalten Temperaturen und das ständige Zusammensein.
Eisbären
Für die Eisbären sind Eis, Schnee und der Wind gerade richtig. Am späten Nachmittag ist meist Kuscheln angesagt.
Nur der total zugefrorene Pool scheint den Buben nicht zu gefallen, da kann besonders Arktos viel zu wenig herumtollen. So sitzt er auf dem Eis und wartet, bis endlich ein Betreuer mit Futter daher kommt oder sonst irgendeine andere Action passiert …
Arktos hat schöne und interessante Augen. In freier Wildbahn möchte ich ihm allerdings nicht unbedingt aus dieser Nähe in die Augen schauen …
Tierkinder
E.T. ist kaum noch zum Wiedererkennen, er ist wieder ein Stück gewachsen und turnt schon wie ein großer Gibbon in der Anlage herum. Man braucht jetzt noch mehr Nerven beim Zuschauen, so wie das Zwergerl auf dem Netz herumbaumelt.
Wasserbüffelmädchen Günni wächst und wächst, sie wirkt mit ihren sechs Wochen schon wie eine Mini-Ausgabe eines großen Wasserbüffels.
Das Pelikan-Küken (im dritten Nest von vorne) ist schon gut zwei Wochen alt.
Ein weiteres Küken könnte vielleicht demnächst schlüpfen. Gleich im ersten Nest wird ein Ei fleißig bebrütet.
Im Heimtierpark rast das Kaninchen-Baby wie wild über den Schnee. Nur selten bleibt es kurz stehen und läßt sich fotografieren. Ausnahmsweise war auch das Ausreißerkaninchen wieder mal im Kaninchenland zu sehen:
Die großen Grauen
Trotz Schnee und Minusgrade verbringen die Elefanten und die Nashörner regelmäßig einige Zeit im Freien. Sie brauchen Bewegung, zudem tut ihnen die frische Luft auch gut.
Nach dem Herumgeistern im Schnee steht eine wame Dusche und eine leckere Jause im Haus auf dem Programm. Wie man danach so dastehen kann, ohne umzufallen, ist mir ein Rätsel. 🙂
Bei meinen letzten Besuchen im Tiergarten Schönbrunn waren die Elefanten in der Außenanlage getrennt …
Im Haus sind sie ohnehin getrennt. Drumbo bewohnt die große Einzelbox mit der Glaswand gleich gegenüber vom Eingang, Mongus und Leitkuh Tongas Bereich ist der große Teil des Hauses, der für die Besucher einsehbar ist. Im hinteren Teil des Hauses, im früheren Bullentrakt, leben seit Anfang Dezember 2009 die Wuppertaler Elefanten Numbi und ihr Sohn Kibo. Dieser Bereich ist für Besucher weder zugänglich noch sichtbar.
Katzen, Katzen, Katzen
Im Tiergarten Schönbrunn wohnen eine Menge Katzen, von ganz klein und zart bis groß und kräftig, von Rosi, der roten Haus- und Hofkatze im Elefanten-Park, über die Geparden, Jaguare und Löwen, bis hin zu Ivan, dem schönen Sibirischen Tigerpapa.
Rosi, die kleine rote Katze mit dem weichen Fell, gehört zum Elefanten-Park. Selbstbewußt marschiert sie in ihrem Reich herum, selbst dann, wenn die grauen Riesen Mongu und Tonga drinnen sind:
Gepard-Kater Wapesi spaziert ungeduldig draußen herum …
während die Weibchen Mona und Tashani drinnen in der warmen Stube aufpassen:
Auch die Löwen führen sich auf wie kleine Katzen. Im Innenbereich wird gekuschelt …
… währendessen schaut ein neugieriges Löwenmädl, was ihre Schwester auf dem Felsen oben so treibt:
(Tipp: dieses Foto gibt es auch als –> Desktophintergrund!)
Nach der Jause zeigen die großen roten Katzen, dass auch Sibirische Tiger Katzen sind. Für Alleinerzieher-Papa Ivan, der mit seinen 17 Jahren schon ein alter Herr ist, und für seine Mädls Ina & Kyra heißt es putzen, putzen, putzen:
Giraffen und Esel
Wegen des eisigen und sehr windigen Wetters dürfen die Giraffen derzeit nicht in die Außenanlage. Doch auch drinnen schmeckt das Futter gut. Zur Ablenkung bzw. Beschäftigung gibt es regelmäßig Medical Training (dann ist das Haus für kurze Zeit geschlossen, eine kleine Tafel weist aufs Training hin).
Ist das nur ein „zu-gut-im-Futter“ Baucherl oder ist da was unterwegs? Übrigens, bei den Poitou-Eseln ist was unterwegs, Nachwuchs wird im Frühjahr erwartet. Mama Alice und ihre Tochter Amelie, 6,5 Monate alt, erkennt man an der hellen Nase.
Kattas
Ein Foto vom jüngsten Sproß des Katta-Clans ist ganz oben auf dieser Seite zu sehen. Bekommen die Kattas Futter, sind sie nicht mehr zum Halten. Auch ihre derzeitigen Mitbewohner, die vier-köpfige Erdmännchen-Familie, sollte man beim Fressen lieber nicht stören …
Bären
Zufällig war ich rechtzeitig zur Fütterung der Nasenbären bei der Anlage. Die kleinen Kerle mußten erst heraus gelockt werden. Nach dem Fressen verschwanden sie auch gleich wieder im Haus.
Gegenüber der Nasenbären ist das Gehege der Brillenbären. Juan und seine beiden Damen Liesl und Blacky wußten genau, dass ihre Betreuer gerade in der Nähe waren. Sie konnten es kaum erwarten, dass sie auch zu ihnen mit Futter kamen.
Pinguine
Die Humboldtpinguine kommunizieren lautstark miteinander.
So unterhalten sich Pinguine mit ihren Partnern auch in riesigen Kolonien. Das hört sich an wie ein sehr lautes trompetendes Hupen und Quietschen.
Kommunikation der Pinguine anhören:
Und sonst …
DIe Fütterung der Waldrappe habe ich leider schon wieder verpaßt, die Vögel waren noch beim Fressen und ließen sich durch nichts stören.
Ameisenbärin Ilse (gleich beim Eingang vom Giraffenhaus) …
… teilt ihre warme Stube an kalten Tagen mit einer Baumratte (auch Greifschwanzferkelratte oder Hutiaconga genannt):
Dieser Blauhals-Strauß schaut drein, als ob er im falschen Film wäre – nun ja, Schnee ist nicht gerade üblich in seiner ursprünglichen Heimat, den offenen Savannen und Wüstengebieten im südlichen Afrika.
Die Roten Pandas liegen hier (ausnahmsweise) mal friedlich neben einander:
Etwas ganz Besonderes findet man im Mittelteil des Vogelhauses. Hier wohnen die Grabfrösche (2 Männchen und 1 Weibchen):
Bei den Flamingos (Flamingo-Insel beim Aquarienhaus, links neben dem Ausgang) wirkt die Gruppe etwas dezimiert. Kein Wunder, die 13 Zwergflamingos sind in den Zoo Leipzig übersiedelt. Dort verstärken sie die Flamingokolonie in der Kiwara-Savanne. Man ist sehr froh über die Wiener Flamingos, insbesondere über die Weibchen. In Europa herrscht ein Männchenüberschuß bei Zwergflamingos, auf ein Weibchen kommen rund drei Männchen. Mit der weiblichen Verstärkung aus Wien kann nun problemlos weiter gezüchtet werden.
(Fotos & Videos: C. Belik, J. Belik; Anna H., mit freundlicher Genehmigung)